Diverse Fragen

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Hallo zusammen

Ich hätte diverse Fragen bzgl. den Übungen/der Vorlesung und wäre froh um eure Hilfe.

  1. Übungsblatt 4: Aufgabe 1e: Ich verstehe die Antwort in der Musterlösung nicht, könntet ihr diese Antwort bitte mittels einer anderen Formulierung wiedergeben?; Aufgabe 4e: Wieso ist die Formalisierung hier negativ formuliert? (negierter Existenzquantor) Also ich verstehe die Formalisierung hier leider nicht.
  2. Übungsblatt 5: Aufgabe 2a: Ich verstehe die Umwandlung hier nicht (negierte Existenz-zu Allaussage)
  3. Übungsblatt 6: Aufgabe 5e: Hier verstehe ich die Formalisierung des Satzteiles „…respektiert keine andere Professorin“ nicht. Könntet ihr mir dies bitte erklären?
  4. VL 7: Problem des ausgeschlossenen Dritten; Da verstehe ich nicht, weshalb auf Folie 9 aus der Falschheit von (1) nicht die Aussage (∃x((Pxa ∧ ∀y (Pya –> y = x)) ∧ ¬Qx) folgt bzw. wieso die Negation beim Existenzquantor sein muss und nicht bei der Prädikation und was für einen Unterschied es macht.

Besten Dank euch!

  1. ninavalotti

    Hallo 3Lulu3

    1. Übungsblatt 4:
    Aufgabe 1e: Die Lösung liegt hier im Begriff der Funktionsausdrücke, die ungesättigt sind und deshalb nicht gleichgesetzt werden dürfen. Schau dir doch diesbezüglich noch einmal den Text zu Funktion und Begriff von Frege an.

    Aufgabe 4e: (A) Sinfonien sind nur dann materielle Gegenstände, wenn es einen Mann auf dem Mond gibt. Deiner Bemerkung ist zu entnehmen, dass du den obigen Satz vermutlich eher so formalisiert hättest: ∀x(Qx→ Rx) → ¬∀x¬Px. Auf der Musterlösung findest du zusätzlich auch die Formalisierung mit einem negierten Existenzquantor, die äquivalent mit der obigen Formalisierung ist.
    Um deine Unklarheit bezüglich der Formalisierung mit Existenzquantor zu beheben, hilft es dir vielleicht, wenn du die notwendigen und hinreichenden Bedingungen mitdenkst (Wiederholung dazu findest du in VL07 von Logik I). Bei der Formalisierung ¬∃xPx → ¬∀x(Qx→ Rx) wird das Verhältnis von notwendigen und hinreichenden Bedingungen abgebilded, während bei der Allquantor-Formalisierung eher vom normalsprachlichen Satz ausgegangen wird. Der Satz (A) lautet vereinfacht «nur dann p wenn q». p ist nun die notwendige Bedingung für q denn q ist eben nur dann, wenn auch q. Wenn also q nicht ist, dann auch nicht p; Wenn es keinen Mann auf dem Mond gibt, dann ist es auch nicht der Fall, dass Sinfonien materielle Gegenstände sind. So formuliert, wir der Satz wie folgt formalisiert (eben mit einer negativen Existenzaussage): ¬∃xPx → ¬∀x(Qx→ Rx)

    2. Übungsblatt 5:
    Aufgabe 2a: Vielleicht helfen dir folgende Überlegungen: ¬∃x∃y((Px∧Qy)∧Rxy) wird zunächst umgewandelt zu ∀x¬∃y((Px∧Qy)∧Rxy). Beachte hier, dass die Klammern auch so sein könnten: ∀x¬∃y(Px∧(Qy∧Rxy)). Diese Formel ist allerdings nicht sehr ästhetisch, deshalb wird der negierte Existenzquantor verschoben. Mit dieser Formel ist es nun einfacher ersichtlich, dass du durch die Verschiebung des negierten Existenzquantors folgende Formel erhältst ∀x(Px →¬∃y(Qy∧Rxy)).

    3. Übungsblatt 6:
    Aufgabe 5e: «Respektiert keine andere Professorin» wird so formalisiert: Es gibt keine Professorin y [¬∃y((Py] (dann musst du noch sagen, dass diese Professorin y nicht identisch ist mit der Professorin x, von welcher zuvor die Rede war[ ⋀ ¬(y=x))] ) die von der Professorin x respektiert wird [⋀Rxy))].

    4. Hier geht es um die sekundäre, bzw. um die primäre Position der Kennzeichnung. Aus der Falschheit von (1) folgt die Aussage (∃x((Pxa ∧ ∀y (Pya –> y = x)) ∧ ¬Qx) deshalb nicht, da hier stets eine Existenzbehauptung gemacht wird. Hier sagst du nämlich, dass es einen König von Frankreich gibt, dieser aber NICHT kahl ist. Hier würde das logische Problem, das Russell zu lösen versucht, bestehen bleiben, denn man würde mit dieser Aussage immer noch behaupten, dass es einen König von Frankreich gibt (was aber nicht stimmt, da es diesen NICHT gibt). Verneint man hingegen die ganze Aussage, ¬∃x((Pxa ∧ ∀y (Pya –> y = x)) ∧ Qx), sagt man, dass es nicht der Fall ist, dass es einen König von Frankreich gibt, der kahl ist. Diese Aussage ist nach Russell wahr.

    Ich hoffe, diese Ausführungen helfen dir weiter. Ansonsten darfst du sehr gerne in ein Tutorat kommen, da können wir dir deine Fragen leichter bzw. übersichtlicher beantworten. Natürlich darfst du auch hier nachfragen, falls etwas unklar sein sollte.

    Herzlich,
    Nina und Enya

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  2. 3Lulu3

    Hallo Nina und Enya

    Besten Dank für die Erklärungen!

    Zur Übung 5e des 6. Übungsblattes: Wieso muss man da sagen, dass diese Professorin nicht dieselbe ist wie die vorherige? Es ist doch dieselbe nicht?

    Danke und Gruss,

    3Lulu3

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  3. Uddhava

    Liebe 3Lulu3

    Wenn du den Satz anschaust „Jede Professorin […] respektiert keine andere Professorin“ scheint mir das die einzig plausible Lesart zu sein, dass es sich hier um verschiedene Professorinnen handelt. Diese Unterscheidung wird durch „andere“ markiert. Wenn du bspw. „X und ein anderes Y“ sagst, meinst du ja auch zwei differente Dinge, also ¬X=Y.
    Aber vielleicht kannst du deine Lesart irgendwie begründen?

    Herzliche Grüsse(:

    Uddhava

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  4. 3Lulu3

    Hallo Uddhava

    Ich habe es so gelesen, dass diese erste Professorin x (jede Professorin, welche von mind. 2 Studentinnen bewundert wird) keine andere Professorin z respektiert. Genauso wie ich sagen könnte bspw., dass Peter (x) keinen anderen Menschen (y) bewundert.

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  5. Uddhava

    Deine Begründung (die m.E. korrekt ist) würde aber gerade die Interpretation der ML bzw. die von Nina, Enya und mir untermauern. Oder stehe ich da gerade auf dem Schlauch?(:

    Liebe Grüsse

    Udi

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