VL7, Konditional

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Hallo zusammen,

Ich hätte eine Frage zum Konditional, spezifisch zu den Beispielen in VL 7 mit dem Retriever/Dackel. Ich verstehe nicht ganz, wie ich (allgemein) bestimmen kann, was Antezedens und was Konsequenz ist, wenn die Struktur des Konditionals von der „normalen“ wenn…dann-Struktur abweicht. So beispielsweise bei (3), (4) und (6). Wieso ist es dort q –> p und nicht p –> q?

Danke,

Lulu

  1. FloW

    Liebe Lulu

    Um zu bestimmen, was bei einem Konditional das Antezedens und was das Konsequens, kann man sich jeweils überlegen, welches von beiden Gliedern eine notwendige Bedingung für das andere ist und welches eine hinreichende Bedingung für das andere ist.
    Der Satz: „Der Dackel knurrt nur, wenn der Retriever bellt.“ besagt soviel wie, dass das Bellen des Retrievers notwendig ist, für das Knurren des Dackels. (Er knurrt eben „nur“ dann. Wenn der Retriever nicht bellt, wird also auch nicht geknurrt.)
    Umgekehrt gilt dann aber auch, dass das Knurren des Dackels hinreichend ist für das Bellen des Retrievers. (Da der Dackel nur dann knurrt, wenn der Retriever bellt, bedeutet das, dass wenn der Dackel knurrt folglich der Retriever bellen muss.)
    Auf der VL7S10 steht: „Das Antezedens eines Konditionals ist eine hinreichende für dessen Konsequens, während das Konsequens eine notwendige Bedingung für das Antezedens ist.“
    Also wäre in unserem Beispiel das Antezedens der knurrende Dackel, das Konsequens der bellende Retriever.

    Ich hoffe das hilft, sonst gerne nachfragen 🙂

    Flo

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  2. 3Lulu3

    Hallo Flo

    Vielen Dank für die schnelle Antwort!

    Dann wäre folglich der Gedankengang/die Argumentation für bspw. (1): Wenn der Retriever bellt, knurrt der Dackel, p –> q, dass das Knurren des Dackels notwendig ist für das Bellen des Retrievers, während das Bellen des Retrievers hinreichend für das Knurren des Dackels ist?

    Kann es leider angewandt an diesem Beispiel nicht ganz so nachvollziehen. (3) ist mir aber jetzt klar.

    Danke nochmals.

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    • FloW

      Liebe Lulu

      Ich muss hier ergänzen, dass die Frage nach der notwendigen bzw. der hinreichenden Bedingung nur ein möglicher Weg ist, natürlich gibt es auch andere Ansätze. Bei (1): „Wenn der Retriever bellt, knurrt der Dackel“ handelt es sich ja um eine, um es mit deinen Worten aus der ursprünglichen Frage zu formulieren, „normale wenn – dann Struktur. Also: Wenn der Retriever bellt, dann knurrt der Dackel.
      In so einem Fall ist es vlt. nicht nötig, mit „notwendig“ und „hinreichend“ zu arbeiten, es funktioniert aber dennoch.
      Wie du richtig erkannt hast, ist hier das Bellen hinreichend für das Knurren, das Knurren notwendig für das Bellen (denn wenn der Retriever bellt (also immer wenn er bellt), knurrt der Dackel. Es kann also nicht sein, dass der Retriever bellt, und der Dackel nicht knurrt. Der Dackel kann aber knurren, auch wenn der Retriever nicht bellt. Deshalb ist das Knurren notwendig für das Bellen (weil eben Letzteres ohne Ersteres nicht sein kann), und das Bellen ist hinreichend für das Knurren (weil ja der Dackel immer knurrt wenn der Retriever bellt).).

      Ich hoffe das hat dich jetzt nicht noch mehr verwirrt 🙂 Sonst frag gerne hier oder im Tutorat (oder im Monstertutorat) nochmals nach.

      Liebe Grüsse
      Flo

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